Die Welt in der wir leben wird zunehmend digitaler und das in nahezu allen
Lebensbereichen. Von dem Fortschreiten verschiedenster Kommunikationsdienstleister bis hin zum Aufbau großer und intelligenter Datenclouds, überall werden
digitale Inhalte und der Umgang mit Daten immer entscheidender. Das gilt nicht nur
für den privaten Bereich eines jeden Menschen, sondern auch und vor allem für die
Wirtschaft. Hier spielen die Digitalisierung und die Veränderung des Geschäftsmodells
sowie die Auswahl neuer Firmen- und Produktionsstandorte eine immer größer
werdende Rolle. Während in der Vergangenheit die Verfügbarkeit von notwendigen
Materialien und Rohstoffen, sowie die Erreichbarkeit die größte Rolle spielte, rückt
heute die digitale Infrastruktur des Standortes in den Vordergrund, weshalb es
unabdingbar ist, diese Infrastruktur nachhaltig sicherzustellen, um den Standort weiter
attraktiv zu halten bzw. seine Attraktivität weiter auszubauen. Aber auch Städte
können große Vorteile aus einem weiteren Ausbau der digitalen Infrastruktur ziehen.
Ein Beispiel hierfür ist die Einführung einer eigenen IoT Plattform, deren Umsetzbarkeit
bereits in einem Pilotprojekt in Wien getestet wurde. Hier war die Idee, durch eine
sogenannte „Smart-City-Plattform“ einen starken Beitrag zur Digitalisierung zu leisten,
von dem Unternehmen, Bürger und die Stadt selbst profitieren.
Um die Attraktivität der Stadt und des Landkreises Ludwigsburg weiter zu fördern und
nachhaltig sicherzustellen, fordern wir die Infrastruktur weiter auszubauen. Dazu zählt
der Ausbau von Breitbandnetzen und die Ausweitung des Zugangs zu Glasfaser und
zu 5G Netzen, sowie der Aufbau einer eigenen IoT Plattform, welche die Daten von
Bürgern, der Stadt und deren Verwaltung sowie der ansässigen Unternehmen
zusammenführt ganz im Sinne des Pilotprojektes, welches in Wien durchgeführt
wurde.
Dieses Pilotprojekt wurde in Wien bereits im Jahre 2015 unter dem Namen „Smarter
Together – gemeinsam gscheiter“ gestartet und diente der Stadterneuerung. Dabei
sollten verschiedenste Lebensbereiche, wie z.B. Energieversorgung, Wohnen und
Mobilität verändert und neu gedacht werden. In Bezug auf die Energieversorgung
wurde daher ein Monitoring eingeführt, welches Verbrauchsdaten beobachtet und
analysiert. Zudem wurde dieser Bereich auch mit dem des Wohnens verbunden. Im
Zuge des Projektes wurden 3 Sanierungsobjekte sowie ein Abriss und Neubau einer
Halle durchgeführt, deren Verbrauch vor und nach der Umsetzung mit Hilfe des
Monitorings überwacht wurde. Zudem wurden Amtsgebäude, Schulen und
Kindergärten an das System angebunden und mit Sensoren ausgestattet. Diese
senden die Verbrauchsdaten alle 15 Minuten an das Monitoring, wodurch die Energieeffizienz erheblich gesteigert werden konnte. Im Bereich der Mobilität wurden verstärkt
Kameras in den Straßenverkehr eingebunden, die verschiedenste Daten zu
Auslastung und Nutzung liefern und im System bereitstellen. So können Verkehrsleitsysteme wie z.B. Ampeln intelligenter genutzt werden. Durch den intelligenteren
Betrieb ist ein besserer Verkehrsfluss möglich, was wiederum CO2 einspart. In Zukunft
ist außerdem der Ausbau des Car- und Bike-Sharing geplant, um den Straßenverkehr
noch effizienter gestalten zu können. Die Kombination aus Gebäudedaten bei der
Sanierung und im Bau, Bewegungs- und Auslastungsdaten sowie des Monitorings im
Bereich des Energieverbrauches macht es der Stadt Wien möglich, insgesamt 6
Millionen Kilowattstunden jährlich an Energie und 550 Tonnen Kohlenstoffdioxid zu
sparen.