In vielen deutschen Großstädten gibt es heutzutage das Problem, dass Mieten sehr teuer sind und sich viele Menschen das Wohnen nicht nur in der Innenstadt, sondern sogar in den Vororten nicht mehr leisten können. Der Grund dafür ist, dass es nicht genügend Wohnungen gibt, wodurch der Preis steigt. Die Frage ist nun, woran genau liegt das? Und was kann man dagegen tun?
Was ist das Problem?
Zuallererst erfahren wir gerade ein Phänomen, das sich schon seit dem Mittelalter immer wieder gezeigt hat: Die Menschen ziehen vom Land in die Städte. Heutzutage sind die Gründe dafür, dass auf dem Land die Infrastruktur nicht gut ausgebaut ist. Dabei sammelt sich vieles an; zu wenige Ärzte, zu wenige Schulen, langsames Internet, schlechte Verkehrsanbindungen und so weiter… Hinzu kommt, dass die meisten Menschen in den Großstädten arbeiten und deshalb pendeln müssen. Niemand möchte einen sehr langen Weg auf sich nehmen und schon gar nicht, wenn der ÖPNV nicht gut ausgebaut ist. Auch sind heutzutage viele Menschen verunsichert, weil zunehmend Politik pauschal gegen das Auto verfolgt wird. So wurden 2019 viele Diesel-Fahrer ohne Vorwarnung von der Einfahrt in die Städte ausgeschlossen. Im Zuge der Corona-Pandemie wurde z.B. Home-Office sehr gefragt und wurde auch häufig umgesetzt, aber wenn auf dem Land weiterhin keine gute Internetverbindung besteht, ist auch Home-Office keine Alternative.
Unsere Lösungsansätze
Bessere Infrastruktur auf dem Land
Der erste Ansatz ist, dass wir das Wohnen auf dem Land wieder attraktiver machen wollen. Menschen, die zwar gerne auf dem Land leben möchten, aber durch die oben genannten Mängel nicht können, soll es durch verbesserte Infrastruktur wieder ermöglicht werden. Konkret bedeutet das, dass wir mehr Investitionen in digitale Infrastruktur tätigen wollen, um somit jedem eine schnelle Internetverbindung verfügbar zu machen und um Funklöcher zu schließen. Zusätzlich wollen wir den ÖPNV ausbauen, sowohl im Hinblick auf Bus und Bahn, als auch andere Mobilitätskonzepte wie z.B. Carsharing. Da der Andrang auf die Städte aber weiterhin, auch wenn etwas weniger, bestehen würde, muss natürlich auch noch mehr getan werden.
Mehr Bauen
Im Grunde muss dafür gesorgt werden, dass das Angebot an Wohnungen wieder steigt, damit sich der Preis wieder ausgleichen kann. Dafür wollen wir Bauauflagen lockern, von denen es sehr viele gibt und die in einigen Situationen unverhältnismäßig sind. Denn sie führen dazu, dass das Bauen extrem teuer ist und Bauplätze seltener ausgewiesen werden. Mit diesen Auflagen und der einhergehenden immensen Bürokratisierung wird nicht nur das Angebot durch die Erschwerung des Bauens an sich weniger, sondern durch die erhöhten Baukosten werden dementsprechend auch die Mieten teurer. Zusätzlich wollen wir den Erhalt von z.B. Baugenehmigungen digitalisieren und somit unkomplizierter machen.
Mehr Eigentum statt Miete
Ein anderer Ansatz, den wir ebenfalls verfolgen, ist der, dass wir die Eigentümerquote in Baden-Württemberg steigern wollen. In Deutschland liegt sie allgemein sehr niedrig verglichen mit anderen Ländern. Menschen, die eine Immobilie kaufen statt zu mieten haben nach dem Abbezahlen des Kredits eine Altersvorsorge in der Hand. Daher ist langfristig gesehen das Wohnen auf Miete viel teurer. Durch eine Steigerung der Eigentümerquote wäre das Wohnen für viele wieder bezahlbar. Außerdem würde dies den Anteil der Wohnungen in der Hand von Unternehmen senken, was ihre Marktmacht schwächen und somit die Mietpreise sinken lassen würde. Die höhere Eigentümerquote wollen wir durch eine Senkung der Grunderwerbssteuer von 5% auf 3,5% erreichen, wobei bis zu einem Kaufpreis von 500.000€ ein Freibetrag für Privatpersonen eingeführt werden soll.
Rationale Konzepte statt gut gemeinter Ideologie
Abschließend bleibt noch zu sagen, dass wir Konzepte wie den Mietendeckel oder die Mietpreisbremse strikt ablehnen. Durch die Begrenzung des Preises wird der Anreiz genommen, neue Immobilien zu bauen bzw. werden bereits bestehende Immobilien durch den Mangel an Rentabilität vom Markt genommen. Dadurch gibt es noch weniger verfügbare Wohnungen als es sonst gäbe, was zu einer Verschärfung des Problems führt. Im Endeffekt bekommt die Person, die in einer Wohnung angenommen wird, die Miete zu einem unterbewerteten Preis, jedoch bekommen weniger Menschen allgemein eine Wohnung vermietet. Ein gutes Beispiel ist hierbei Berlin, wo ein Mietendeckel eingeführt wurde. Im Voraus haben Experten bereits gewarnt, dass die Einführung dessen das Problem verschärfen könnte, nun gibt es aber auch Statistiken, die den gleichen Effekt zeigen. Die hier gezeigte greift das oben beschriebene sehr gut auf.

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